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Von Glaspalästen und stählernen Riesen zu hölzernen Spiralen und „multiklimatischen Pavillons“

Bei „Expos“ trifft sich die Welt im Kleinen

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts werden Weltausstellungen – mittlerweile global eher bekannt als „Expo“ – abgehalten und geben Einblicke in die wirtschaftliche und technische Schaffenskraft der Menschheit. Von Anfang an als weltweit organisiertes Schaulaufen der Ausrichterländer und Leistungsvergleich technischer Errungenschaften angelegt, findet die aktuelle Expo 2025 im japanischen Osaka statt. Erfahren Sie mehr über legendäre Weltausstellungen, welche Wunderwerke mit ihnen in Zusammenhang stehen und welchen beträchtlichen Anteil cargo-partner bei den Pavillons gleich  zweier Länder gespielt hat.

Weltausstellungen, in vielen Fällen auch als „Exposition Universelle Internationale“, „Exposition Mondiale“, „World’s Fair“ oder schlichtweg Expo bezeichnet, sind internationale Ausstellungen, die sich in der Zeit der Industrialisierung entwickelt haben. Wenig verwunderlich etablierten sie sich als technische und kunsthandwerkliche Leistungsschauen und gehen auf die Anfänge der industriellen Revolution zurück: Im Mutterland der Industrialisierung konzipierte Prinz Albert, der Gemahl der britischen Königin Victoria, die Idee zu einer ersten „globalen Messe“.

Mehr als simple „Angeberei“

Selbstverständlich hatte Prinz Albert bei der Erstausgabe die Präsentation der Fortschrittlichkeit, Leistungsfähigkeit, aber auch Überlegenheit des britischen Empires im Sinn. So wurde 1851 die „Great Exhibition“ feierlich im Londoner Hyde Park eröffnet. Die erste Ausgabe erwies sich als großer Erfolg und das Konzept bewährte sich in weiterer Folge: Andere europäische Großmächte folgten und auch die USA und Australien zeigten sich als Ausrichter gerne „von ihrer besten Seite“. Beispielsweise konnten die USA bei der Ausstellung in Philadelphia 1876 erstmals ihre technisch-industrielle Potenz auf beeindruckende Art und Weise demonstrieren.

Doch nicht nur in den Anfangszeiten galten Expos als Gradmesser der Leistungsfähigkeit der Menschheit. Die vorgestellten Entwicklungen und Erfindungen prägten immer auch den Optimismus ganzer Epochen.

Endlose Quelle an Innovationen

Die offizielle Institution zur Vergabe der Weltausstellungen ist seit 1928 das Bureau International des Expositions (BIE). Die durch das BIE anerkannten Weltausstellungen dauern zwischen drei und sechs Monaten und präsentieren dem Millionenpublikum jedes Mal spannende technische Neuheiten in einem Ausmaß, das für einen detaillierten Rückblick viel zu umfangreich wäre. Viele der bedeutendsten Erfindungen und Maschinen wurden erstmals bei Expos vorgestellt beziehungsweise wurden dabei einer weltweiten Öffentlichkeit präsentiert: Telefone mit und ohne Kabel, erste Elektroautos, Aufnahmegeräte und Plattenspieler und sogar der erste Fahrstuhl samt „Schockvorstellung“ mit Axt. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen...  

Nicht nur Technik – auch Architektur

Weltausstellungen zeichnen sich aber nicht nur durch technische Neuerungen aus, sondern sind auch ein idealer Punkt, um architektonische Glanzleistungen zu präsentieren. Das gilt nicht nur für die technischen Aspekte der Bauten, sondern zeigte sich aber ebenfalls in extravaganter Architektur. Sie wissen nicht, was gemeint sein könnte?

Zu den bekanntesten Überbleibseln von Weltausstellungen gehören der Eiffelturm in Paris, die Seattle Needle oder auch das Brüsseler Atomium. Unter Architekturkenner:innen nicht minder berühmt: Ludwig Mies van der Rohes deutscher Pavillon in Barcelona oder das Habitat 67 in Montreal. Von den unzähligen rekordverdächtigen Rotunden, Ausstellungshallen, Glaspalästen bzw. „Crystal Palaces“ vor dem Ersten Weltkrieg gar nicht zu reden. Jeder Ausrichter wollte einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Doch auch die Ausstellerländer zeigten sich mit Hilfe ihrer Pavillons von der besten Seite und versuchten, das Charakteristische des jeweiligen Landes auszudrücken. Die oft sehr aufwendigen und teuren Pavillonbauten wurden nach den Ausstellungszeiten abgerissen, anstatt einer Wiederverwendung zugeführt zu werden. Manche jedoch erfreuen nach einem Umzug andere neue Besucher.  

Osaka stellt sich zum zweiten Mal in die Auslage

2025 geht die nächste Expo über die Bühne: Nach zwei Jahrzehnten kehrt die Weltausstellung nach Japan zurück, nachdem 2005 die Präfektur Aichi in Zentraljapan Gastgeber war. Was die Austragung dieses Jahr besonders macht: Schon 1970 war Osaka Ausrichter der globalen Veranstaltung. Der Countdown für die diesjährige Expo, die vom 13. April bis zum 13. Oktober stattfindet, hat schon längst begonnen und bringt über 160 Nationen unter dem Motto „Designing Future Society for Our Lives“ zusammen. Als besonders eindrucksvolle Bühne wurde – wenig verwunderlich für Japan – eine künstliche Insel in der Bucht von Osaka auserkoren.

Auch dieses Mal präsentiert sich nicht nur das Gastgeberland, sondern auch zahlreiche andere Länder mit ihren Pavillons. cargo-partner ist besonders erfreut, einen wesentlichen Anteil beim komplexen Transport zweier Länderpavillons gespielt zu haben. Es ist nicht nur ein Beweis der Erfahrung und Expertise bei der Abwicklung solcher Sondertransporte, sondern ebenso ein Nachweis für die globale Positionierung des Unternehmens – man ist sozusagen „in der Welt zuhause“. 

Eine kurvenreiche Schleife

Was hat ein Holzstuhl mit Österreich gemeinsam?

„Es schließt sich der Kreis“ könnte man zum spektakulären Pavillon Österreichs sagen, welcher durch eine genauso elegante wie technisch beeindruckende Spiralskulptur aus Holz überzeugt: Bereits bei der ersten „Great Exhibition“ – der Londoner Industrieausstellung 1851 – erhielt die österreichische Möbelfirma Gebrüder Thonet für seine „Wiener Stühle“ eine Auszeichnung und schaffte damit seinen internationalen Durchbruch. Auch bei der Weltausstellung in Paris 1855 erhielt die Firma eine Medaille, nachdem sie Möbel präsentierte, die mit der damals innovativen Methode, (Voll)holz mit Hilfe von Dampf zu formen, hergestellt worden waren. Laufend wurden die Designs und Produktionsmethoden verbessert. Der 1859 entwickelte „Stuhl Nr. 14“ gilt bis heute als „Stuhl aller Stühle“ und wurde bis 1930 ca. 50 Millionen Mal produziert. Für diesen Entwurf erhielt Thonet bei der Weltausstellung Paris 1867 eine Goldmedaille und begründete damit endgültig Österreichs führende Rolle als Innovator in der Holzverarbeitungstechnik.

Ikonische Holzskulptur für den österreichischen Pavillon

Das auffällige Herzstück des österreichischen Pavillons ist eine beeindruckende 16,5 Meter hohe Holzschleifenkonstruktion, die Österreichs Expertise im nachhaltigen Holzbau und Ingenieurwesen widerspiegelt. Sie wirkt zart und schwingt sich dabei scheinbar mühelos in die Höhe. Das Besondere an ihr ist aber die Konstruktion aus Holz, denn mit Hilfe von Stahlbeton oder Eisen lassen sich solche skulpturalen Objekte leicht konstruieren. Mit dem organischen Baustoff wird es bereits etwas komplizierter. Diese Herausforderung gilt natürlich auch für den Transport solcher Objekte:
Neben wichtigen Ausstellungselementen transportierte cargo-partner nämlich auch die Holzschleife von Österreich nach Japan und überwachte dabei jede Etappe der Reise. Per Bahntransport ging es von Österreich nach Hamburg, danach per Seefracht von Hamburg nach Kobe, gefolgt von einer abschließenden LKW-Lieferung nach Osaka, wo die Lieferung pünktlich im Januar 2025 eintraf.

Um eine reibungslose Montage auf dem Expo-Gelände zu gewährleisten, wurde die Holzschleife in zwölf Einzelteilen versandt und sorgfältig in zehn Seefrachtcontainern verpackt. cargo-partner koordinierte die Lieferungen eng mit dem Aussteller-Team, um die Platzbeschränkungen vor Ort zu berücksichtigen und die richtige Reihenfolge der Lieferungen zu gewährleisten. Eine Verzögerung beziehungsweise abgeänderte Lieferabfolge hätte zu Schwierigkeiten und Verzögerungen am Expo-Gelände geführt.

Mehrere Klimazonen im kroatischen Pavillon

cargo-partner unterstützte auch beim Transport des kroatischen Pavillons. Dieser ist als immersive Umgebung konzipiert und präsentiert die klimatische Vielfalt Kroatiens durch ein sich mit jedem Besuch veränderndes Erlebnis. Wärmebildkameras erfassen die Interaktionen zwischen Besucher:innen und dem jeweiligen Mikroklima im Pavillon, während Videoübertragungen von Wetterstationen in Kroatien die Echtzeitbedingungen in der Heimat widerspiegeln.

Die logistischen Herausforderungen beim Transport des kroatischen Pavillons waren vielfältig. Anfang Januar erhielt cargo-partner eine Anfrage von dem für den Bau der Ausstellungselemente verantwortlichen Unternehmen. Die Sendung mit einem Gewicht von rund 29 Tonnen erforderte eine spezielle Verpackung, den Transport nach Osaka und die Lieferung zum Expo-Gelände. Als Lieferfrist galt der 1. März 2025.

Gemeinsam führte man Standortbesichtigungen durch, analysierte technische Zeichnungen und stellte eine hochspezialisierte Verpackungslösung sicher. Die Sendung wurde per Luftfracht von Wien aus verschickt. cargo-partner kümmerte sich um die Zollabfertigung, die Lagerung bei der NX Group in Japan und die endgültige Lieferung zum Expo-Gelände. Darüber hinaus unterstützte cargo-partner bei der Beantragung eines ATA-Carnets, um die vorübergehende Einfuhr von Waren für den Pavillon zu erleichtern.

Als Unternehmen sind wir stolz auf diese beiden „Sondertransporte“, welche zum gelungenen Auftritt Österreichs und Kroatiens beitragen, und hoffen auf zahlreiche staunende Besucher:innen vor Ort.

Kroatien: Eintauchen und staunen

FCL-Lösungen zwischen Europa und Asien

Die zuletzt gestiegene Nachfrage nach Importen aus Asien und die längeren Laufzeiten rund um Afrika haben zu einem massiven Mangel an Leercontainern in asiatischen Häfen geführt. Infolgedessen sind die Reedereien nun bestrebt, diese Ausrüstung so schnell wie möglich wieder in ihre regulären West-Verkehre aufzunehmen.

cargo-partner bietet End-to-End-Seefrachtlösungen an, damit europäische Unternehmen, von dieser vorteilhaften und kostengünstigen Konstellation profitieren können. Wir bieten regelmäßige Abfahrten von einer großen Anzahl europäischer Häfen zu den „klassischen“ Haupthäfen in China sowie zu Zielen in Südostasien und Indien, darunter Nhava Sheva, Mundra, Kalkutta, Chennai, Ho-Chi-Minh-Stadt, Singapur und viele mehr. Lassen Sie unsere FCL-Experten Ihnen einen individuelle Lösung entwickeln, die den Anforderungen Ihres Unternehmens entspricht.

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