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Hi-tech Nation und ökonomisches Kraftpaket

Südkorea – mehr als Kimchi und K-Pop

In den letzten Jahrzehnten hat Südkorea die Welt mit seiner lebhaften Popkultur in seinen Bann gezogen: von spannenden TV-Dramen und farbenfrohen Musikvideos bis hin zu unwiderstehlich scharfem Streetfood. Doch das Land ist auch ein wichtiger Logistik-Hotspot mit einer faszinierenden Geschichte und einem kompromisslosen Bekenntnis zu Qualität, Leistung und persönlichem Vertrauen. Erfahren Sie mehr über die Bedeutung des Han-Flusses für die Entstehung der ersten Handelsrouten, die Herausforderungen beim Bau des Flughafens Incheon und den sogenannten „koreanischen sechsten Sinn“.

Strategisch günstig zwischen China und Japan gelegen und eingebettet in die gebirgige Landschaft der koreanischen Halbinsel, ist Südkorea ein bedeutendes Tor nach Ostasien. Die rasche Industrialisierung des Landes, verkörpert durch die weltbekannten „Chaebols“, hat es zu einem globalen Produktionsgiganten gemacht, mit High-Tech-Unternehmen wie Samsung, Hyundai und LG an der Spitze. Angetrieben von einem unermüdlichen Arbeitsethos und einer Kultur des technologischen Fortschritts ist Südkorea in vielen Industriesektoren führend in Effizienz und Qualität.

Südkoreas Aufstieg zum Logistik-Champion

Im Jahr 2023 wurde Südkoreas Logistikindustrie im Logistics Performance Index (LPI) der Weltbank auf Platz 17 eingestuft und ist damit in die Top 20 aufgestiegen. Das Land verfügt über ein hervorragendes Logistiknetzwerk mit wichtigen Logistikzentren wie dem Incheon International Airport und dem Hafen von Busan, die als Knotenpunkte für den globalen Güterverkehr dienen.

Darüber hinaus verfügt Südkorea über einen dynamischen E-Commerce-Markt mit mehreren bekannten Plattformen, die unterschiedliche Bedürfnisse abdecken. Zu den wichtigsten E-Commerce-Plattformen in Korea gehören Coupang, Naver, 11st, Auction und Gmarket. Das rasche Wachstum des E-Commerce-Marktes hat zu einem sprunghaften Anstieg der Online-Verkäufe geführt, was effiziente Logistik- und Supply-Chain-Lösungen erfordert.

Das Erbe des Han-Flusses: eine historische Verkehrsader

Doch lassen Sie uns ein paar Jahrhunderte zurückgehen und einen Blick auf die Anfänge des Güterverkehrs in Südkorea werfen. Diese liegen zumindest teilweise an den idyllischen Ufern des Han-Flusses. Obwohl „nur“ der viertlängste Fluss Koreas (nach Amnok, Duman und Nakdong), ist der Han vielleicht die bekannteste Wasserstraße des Landes. Er ist 514 Kilometer lang und entspringt im östlichen Bergland der koreanischen Halbinsel aus zwei kleineren Flüssen, die in der Nähe von Seoul zusammenfließen.

Heute sind die Ufer des Han ein beliebter Ort für Picknicks und Fahrradtouren, aber der Fluss war auch einer der ersten großen Transportwege. Im späten 18. Jahrhundert wurde der Han zu einer wichtigen Lebensader für Waren und Passagiere, die Seoul durchquerten. Obwohl der Flussverkehr im Zuge der Modernisierung Mitte des 20. Jahrhunderts abnahm, blieb die Bedeutung des Han-Flusses als Katalysator für das wirtschaftliche Wachstum Seouls erhalten.

Jahrhundertelang erleichterte der Fluss den Transport wichtiger Güter wie Reis und Holz, während seine Fischbestände über Generationen hinweg die lokale Fischereiindustrie aufrechterhielten. Selbst in der heutigen Zeit befahren Kreuzfahrtschiffe seine Gewässer und leisten einen wichtigen Beitrag zur Tourismusindustrie. Darüber hinaus stärkt der Han-Fluss die Wirtschaft der Stadt durch Gastgewerbe und Freizeitaktivitäten.

Südkoreas Straßennetz: Wegbereiter für eine nahtlose Logistik

In der heutigen Logistiklandschaft Südkoreas ist der LKW der wichtigste Verkehrsträger für den inländischen Gütertransport und hat die frühere Dominanz der Binnenschifffahrt abgelöst. Von den 2 Milliarden Tonnen Fracht, die jährlich innerhalb des Landes transportiert werden, entfallen rund 92,8 % auf den Straßenverkehr.

Südkorea verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz mit Autobahnen, Schnellstraßen und Zubringerstraßen, das einen reibungslosen Güter- und Personenverkehr im ganzen Land ermöglicht. Schlüsselrouten wie der Gyeongbu Expressway, der Seoul mit Busan verbindet, der Jungang Expressway, der die Zentralregion durchquert, und der Yeongdong Expressway, der Seoul mit der Gangwon-Provinz im Nordosten verbindet, spielen eine wichtige Rolle im Logistiknetz des Landes.

Flughafen Incheon: Erfolg trotz Herausforderungen

Der Incheon International Airport ist ein zentraler Frachtumschlagplatz für den internationalen Verkehr im Nordwesten, der die strategische Bedeutung des Hafens von Busan im Südosten ergänzt. Der Weg zu seiner Entstehung war jedoch nicht ohne Hindernisse.

Der Bau des Incheon International Airport begann 1992 und sollte in drei Phasen bis 2017 abgeschlossen werden. Doch schon vor dem ersten Spatenstich kamen Zweifel auf. Kritische Stimmen stellten die Notwendigkeit eines neuen Flughafens in Frage und wiesen darauf hin, dass der bestehende Flughafen Gimpo ausreichen sollte. Hinzu kamen Bedenken über die Größe des geplanten Geländes.

Die wachsende Wirtschaft Südkoreas und der damit verbundene Erfolg des neuen Flughafens ließen die Skepsis schnell verfliegen. Mit jährlich über 56 Millionen Passagieren und 3,6 Millionen Tonnen Fracht gehört der Incheon International Airport zu den größten und verkehrsreichsten Flughäfen der Welt.

Von 2006 bis 2016 wurde der Flughafen vom Airports Council International (ACI) zehn Jahre in Folge zum besten Flughafen im asiatisch-pazifischen Raum gekürt. Die jüngsten Ausbaupläne sehen eine Erhöhung der stündlichen Flugkapazität des Flughafens vor und beinhalten den Bau einer vierten und fünften Start- und Landebahn sowie eines dritten Terminals.

Der Hafen von Busan: von Kriegszuflucht zu Export-Hub

Der 1876 als bescheidener Handelsposten gegründete Hafen von Busan, der Südkorea mit China und Japan verband, durchlief im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Phasen. Während des Koreakrieges (1950-1953) schützte seine strategische Lage den Hafen vor Invasionen, zog Kriegsflüchtlinge an und wurde zu einer wichtigen Lebensader für die Versorgung der Region mit lebenswichtigen Gütern.

In den 1970er Jahren trugen Industriezweige wie die Schuh- und die Furnierproduktion maßgeblich zum Wachstum Busans bei, wodurch die Bevölkerung von 1,8 Millionen auf 3 Millionen anstieg. Der Hafen von Busan ist aktuell der größte Seehafen Südkoreas und rangiert beim Containerumschlag weltweit an sechster Stelle. Im Jahr 2023 wurde ein Containerumschlag von 22,75 Millionen TEU verzeichnet, was einer Steigerung von 3,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Mit einem Anteil von fast 40 % am gesamten Seefrachtumschlag des Landes und 80 % an der Containerfracht ist der Hafen von Busan ein wesentliches Element im südkoreanischen Exportgefüge. Er fertigt täglich fast 130 Schiffe ab und trägt mit einem Anteil von 42 % an der Gesamtproduktion wesentlich zur nationalen Fischereiproduktion bei. Die Vielfalt der exportierten Produkte reicht von Schaltkreisen und Autos bis hin zu Schiffsteilen und raffiniertem Erdöl.

Korail: Effizienzsteigerung mit 4.000 Kilometern Schiene

Bei einem Überblick über das südkoreanische Verkehrsnetz darf natürlich auch die moderne Eisenbahninfrastruktur nicht fehlen. Das von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Korail betriebene Schienennetz erstreckt sich über mehr als 4.000 Kilometer und dient sowohl dem Personen- als auch dem Warenverkehr. Es ermöglicht den Transport von Massengütern, Baumaterialien und landwirtschaftlichen Erzeugnissen, insbesondere zwischen städtischen und ländlichen Gebieten.

Der Korea Train Express (KTX) ist der Hochgeschwindigkeitszug Südkoreas und verbindet Großstädte wie Seoul, Busan, Incheon, Daegu und Gwangju. Der KTX ist nach wie vor hauptsächlich für den Personenverkehr vorgesehen, jedoch gibt es auch Überlegungen, die Hochgeschwindigkeitsinfrastruktur für den Güterverkehr zu nutzen. Darüber hinaus haben in den letzten Jahren Initiativen zur Förderung des intermodalen Verkehrs, also der Integration von Schiene und Straße, an Bedeutung gewonnen.

Obwohl das koreanische Eisenbahnsystem sehr leistungsfähig ist, hat es ein entscheidendes Manko: Es fehlt ihm schlichtweg der Zugang zu den ausländischen Überlandschienennetzen in der übrigen asiatischen Region. Da Nordkorea auf dem nördlichen Teil der koreanischen Halbinsel liegt, gibt es keinen Zugang zum chinesischen Eisenbahnsystem.

Eine Kultur, die es „persönlich nimmt“

In der südkoreanischen Geschäftswelt spielt die Bedeutung persönlicher Beziehungen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ein faszinierender Aspekt davon ist die Praxis des „Nunchi“. Dabei geht es darum, unausgesprochene Hinweise und Emotionen zu erkennen – manche sprechen sogar von einem „koreanischen sechsten Sinn“. Die Beherrschung von Nunchi ist unerlässlich für den Aufbau von Beziehungen und die Steuerung der sozialen Dynamik im Geschäftsleben.

Ebenso wichtig ist der Begriff „Jeong“. Er bezeichnet ein tiefes Gefühl der Verbundenheit und Loyalität, das durch gemeinsame Erfahrungen und gegenseitige Unterstützung gepflegt wird. Der Aufbau von Jeong mit Geschäftspartnern, Kunden und Kollegen ist entscheidend für den langfristigen Erfolg von Geschäftsbeziehungen.

Wir bei cargo-partner wissen, wie wichtig der Aufbau starker persönlicher Beziehungen im Geschäftsleben ist. Indem wir uns die Zeit nehmen, mit unseren Kund:innen, Kolleg:innen und Partnerunternehmen auf einer persönlichen Ebene in Kontakt zu treten, schaffen wir dauerhafte Bindungen, die auf Vertrauen, Respekt und gegenseitigem Verständnis basieren – ganz nach unserem Motto „we take it personally“!

cargo-partner bringt K-Pop in die USA

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es Ihre Lieblingsbands schaffen, ihre begehrten Fanartikel im Rahmen einer Tournee rund um den Globus zu transportieren?

Im März 2023 arbeiteten unsere Teams in Südkorea und den USA zusammen, um den Transport von K-Pop-Merchandise zu ermöglichen. Der Kunde ist ein multinationales Unternehmen, das als Plattenlabel, Talentagentur, Musikproduktions- und Eventmanagementfirma tätig ist und einige der bekanntesten internationalen K-Pop-Musikstars vertritt.

Die Logistik rund um die Promotion einer Tournee erfordert einen gut durchdachten Plan und ein präzises Timing. Unser Team koordinierte fünf separate Sendungen von Seoul nach Los Angeles, die aus begehrten Idol-Merchandisingartikeln wie Fotokarten, Alben und Leuchtstäben bestanden. Insgesamt wurden 41 Pakete und Paletten mit einem Gesamtgewicht von 18.783 kg verschickt. Alle Sendungen wurden per Luftfracht transportiert.

Unser Team in LA arbeitete nachts und am Wochenende, um sich an die koreanische Zeitzone anzupassen und eine schnelle Abfertigung ohne Zwischenlagerung zu gewährleisten. Gemeinsam lieferten unsere Teams in Korea und den USA eine Komplettlösung von Tür zu Tür – ein perfektes Beispiel für effektives Teamwork über Kontinente hinweg.

cargo-partner ist seit 2010 in Südkorea vertreten und betreibt derzeit 2 Standorte mit 35 Mitarbeiter:innen in Seoul und Busan. Unsere erfahrene Teams bieten ein umfassendes Angebot an Luft-, Schienen-, See- und Straßentransportdiensten, einschließlich von Tür zu Tür Lieferungen von und zu jedem beliebigen Ort im Land.

Kontaktieren Sie unser Team in Südkorea!